Therapie

Zwei bequeme Behandlungsstühle aus braunem Leder mit Fußhocker, auf denen jeweils eine Patientin sitzt. Hinter der Patientin im linken Stuhl steht die Medizinische Fachangestellte Frau Janzen, die ihr gerade eine DigniCap aufsetzt. Linkerhand sitzt auf einem Hocker die Medizinische Fachangestellte Frau Curic mit einem Schreibblock und dokumentiert den Vorgang. Die Patientin im rechten Behandlungsstuhl, die gerade eine Infusion erhält, hat ihre Zeitungslektüre unterbrochen und beobachtet das Aufsetzen der DigniCap interessiert. An der Wand im Hintergrund hängt ein Bord mit vier weiteren DigniCaps.

Therapiemöglichkeiten in unserer Praxis


Bösartige Erkrankungen können heute mit unterschiedlichen Maßnahmen behandelt werden. Welche Art der Behandlung Sie erhalten, hängt vor allem von der Art Ihrer Erkrankung sowie der Frage, wie weit diese fortgeschritten ist, ab. Aber auch Ihre gesundheitliche Verfassung wird berücksichtigt.

Bei Fragen bitte fragen!

Menschen, die zum ersten Mal eine Krebsbehandlung benötigen, sind mit einer Flut an Fachbegriffen und -informationen konfrontiert. Es ist normal, sich überfordert und verwirrt zu fühlen. Wir stellen die verschiedenen Behandlungsmethoden in unserer Praxis daher nur kurz vor. Sie können aber jederzeit unsere Ärzte Dr. Simon und Dr. Hermes zu Ihrer Behandlungsmethode befragen. Wir haben großes Verständnis dafür, wenn Sie als Patient oder Angehöriger wissen wollen, was mit Ihnen oder ihren Nächsten passiert.

Prinzip der Chemotherapie

Bevor wir die einzelnen Therapiemöglichkeiten kurz vorstellen, sollten Sie wissen, dass die sogenannte klassische Chemotherapie über Zellgifte funktioniert, die die Teilung von bösartigen Zellen unterbinden und diese dadurch abtöten. Auch Antikörper, Hormone, Botenstoffe wie Interferon sowie neuere Medikamente, die auf Signalketten in Tumorzellen einwirken, haben diesen Effekt.

Die Gabe von Knochenaufbaumedikamenten, Abwehrstoffen und Bluttransfusionen erfolgt entweder als Unterstützung im Rahmen der Tumorbehandlung oder als eigenständige Therapie z. B. bei primären Mangelzuständen.

Chemotherapie

Die Chemotherapie besteht in der Regel aus Infusionen, die je nach Therapieplan in regelmäßigen Abständen – z. B. wöchentlich oder vierzehntägig – verabreicht werden. Bei einigen Tumorerkrankungen können die Medikamente auch wie bei einer Insulinspritze unter die Haut oder wie bei einer Impfung in einen Muskel gespritzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die orale Chemotherapie, bei der Tabletten eingenommen werden müssen.

Mit Haaren durch die Chemo

Das DigniCap-System kann den gefürchteten Haarverlust durch die Chemotherapie reduzieren oder ganz vermeiden. Erreicht wird dies durch die sensorgesteuerte Kühlung der Kopfhaut. Während der intravenösen Verabreichung der Chemotherapie trägt der Patient eine Silikonkappe, durch die das Kühlmittel aus der Kühleinheit des DigniCap-Systems zirkuliert.

Anwendungsbereich des DigniCap-Systems

Das DigniCap-System kommt bei der Behandlung von soliden Tumoren wie dem Brustkrebs zur Anwendung. Bösartige Erkrankungen des Blutes oder des Lymphatischen Systems werden nicht unter Verwendeung des DigniCap-Systems behandelt.

Antikörper

Antikörper sind Bestandteil unseres Immunsystems und richten sich normalerweise gegen Viren und Bakterien. Antikörperinfusionen können aber auch zur Behandlung von Krebserkrankungen wie Lymphdrüsenkrebs oder Darmkrebs eingesetzt werden. Die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems gegen eine Krebserkrankung wird immer wichtiger. Auch diese Aktivierung wird durch die Gabe von Antikörpern vermittelt.

Antikörpermangel durch Krebserkrankung

Des Weiteren kommt es im Verlauf von Krebserkrankungen häufig zu einem Mangel an körpereigenen Antikörpern, der außerdem als eigenständige Erkrankung auftreten kann. Durch die Transfusion von Antikörpern (Immunglobuline) werden diese Mangelzustände behoben und somit Infektionen vermieden.

Hormontherapie

Einige Tumore wachsen unter dem Einfluss körpereigener Hormone wie z. B. Östrogen, das bei der Entwicklung von Brustkrebs eine Rolle spielen kann. Hormontherapie bedeutet meistens, dass die Wirkung eines solchen körpereigenen Hormons medikamentös ausgeschaltet wird.

Gezielte Krebstherapie („Targeted Therapy“)

Für viele Tumorerkrankungen wurden in den letzten Jahren Medikamente entwickelt, die die Signalketten von der Zelloberfläche zu den Kernen der Krebszellen ausschalten und dadurch das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen verhindern. Die Therapie mit diesen Medikamenten ist oft in Tablettenform möglich.

Knochenaufbaumedikamente

Ziel dieser Therapiemaßnahme ist es, das Auftreten und Voranschreiten von Knochenmetastasen zu verhindern. Dafür werden in regelmäßigen Abständen Infusionen oder Spritzen gegeben, die den Knochenabbau hemmen. Auch Osteoporose kann mit diesen Medikamenten behandelt werden.

Transfusionen

Bei einer Transfusion werden fremdes Blut oder fremde Blutbestandteile in den Körper eines Patienten übertragen. Diese Therapiemaßnahme kann auch im Verlauf einer Tumorerkrankung notwendig werden. Wir transfundieren in unserer Praxis rote Blutkörperchen, Blutplättchen, Blutplasma, Immunglobuline und Gerinnungsfaktoren.